Das war Maranatha beim ÖKT

Maranatha beim 2. Ökumenischen Kirchentag in München 12. bis 16. Mai 2010

WE. Buchen. „Geht, ihr seid gesendet“ ist für die Sängerinnen und Sänger des Chores „Maranatha“ derzeit mehr als nur ein aktuelles Lied aus „eigener Produktion“. Es beschreibt Wirken und Wirkung eines Chores, wie es unzählige Zuhörer beim 2. Ökumenischen Kirchentag in den vergangenen Tagen in München erleben konnten.

Durchgefroren, müde, aber glücklich und zufrieden kehrten sie am Sonntagabend zurück, die nahezu 120 Sängerinnen, Sänger und Musiker, die an den vier Tagen mit einer ansteckenden Begeisterung  ihre christlichen Botschaften klangstark verkündeten. Gemäß dem Leitwort „Damit ihr Hoffnung habt“ setzte der Chor Zeichen, verbreitete über die Sprache der Musik Mut und Zuversicht.

Das überall zu hörende Hoffen auf das Zusammenwachsen von evangelischen und katholischen Christen ist bei „Maranatha“ längst nicht mehr Wunsch, es ist Wirklichkeit. Mittlerweile ist der Chor bei beiden Konfessionen gut bekannt und daher gern gehörter und gesehener Gast bei Katholiken- und Kirchentagen. München war für den Chor aber einmalig, hatte man doch vier eigene Veranstaltungen neben der Mitwirkung beim „Gemeinde-Kern-Chor“ im Abschlussgottesdienst auf der Theresienwiese.

Mit drei Busen erreichte man am Mittwochabend den Stadtteil Haar, wo die meisten Mitglieder von Maranatha in der Grundschule ein Zuhause fanden. Statt Einzelzim-mer gab es Klassenzimmer, statt Frühstücksbuffet abgezählte Brötchen, Wurst und eine Tasse Kaffee! Doch man war ja nicht im Urlaub, sondern auf Mission „Hoffnung“.

Gut vorbereitet lud man am Donnerstagmorgen um 11.15 Uhr zu einem Mitsingkon-zert in die Kirche St. Klemens ein. Und obwohl die Kirche etwas außerhalb lag, fanden sich zahlreiche Musikfreunde ein, um gemeinsam mit dem Chor unter dem Motto: „Singt – Hofft – Lebt“ ein schönes Konzert zu erleben. Umhüllt von einem freundlich beleuchteten Altarraum, zeigte der Chor sich nicht nur akustisch in Bestform. Die rote „Chorkleidung“, mittlerweile weit sichtbares Erkennungszeichen, sorgte in seiner Einheit auch optisch für ein harmonisches wie einprägsames Bild.
Am Nachmittag ging man in der Pfarrkirche St. Gabriel ein weiteres Mal auf „Hoffnungssuche mit Elija“. Wie bereits in St. Marien in Walldürn, leiteten Dekan Balbach und Dekan Krauth den Wortgottesdienst. Maranatha unterstrich klingend die nachdenklichen und hoffnungsvollen Texte. Für den Chor ein schönes Zeichen auch die Anwesenheit bekannter Gesichter aus dem Odenwald, die den Chor gemeinsam mit weiteren, auf „Maranatha Neugierigen“,  in München begleiteten.

Am Freitag war die Messehalle A1 der Ort, an dem die mehr als 100 „roten“ Sänger die Aufmerksamkeit sowohl optisch als auch akustisch auf sich lenkten. Von ihren Chorleitern Jochen Schwab, Magnus Balles, Johannes Brennfleck und Felix Kaiser bestens vorbereitet, staunte oft genug der benachbarte Sangesbruder und die Sangesschwester auf den typischen Kirchentagshockern aus braunem Karton. Mit weiteren Sängern des „Gemeinde-Kern-Chores“ bereitete man sich hier unter der Leitung von Kirchenmusikdirektor Matthias Kreuels auf den Abschlussgottesdienst vor.
Höhepunkt war aber am späten Nachmittag der Auftritt als einer von 30 ÖKT-Music-Highlights auf der Bühne auf dem Karlsplatz. Getragen von hunderten, mitsingenden und mit klatschenden Zuhörern, konnte man „Maranatha“ von einer ganz neuen Seite kennen lernen. Voller Begeisterung zeigten Chorleiter wie Chormitglieder ihre bisher verheimlichten Showtalente. Obwohl nicht ganz zur Chorphilosophie passend, hatten Maranatha wie die Zuhörer ihre sichtbare Freude daran. Unterstützt von mehreren hundert Zuhörern ließ ein unverkennbarer Chorklang den sonst grauen Himmel fast ein einem freundlichen „Weißblau“ erscheinen. Neues Terrain auch im Backstage Werk an der Friedensheimer Brücke, wo der Chor nach zwei rockigen Vorgruppen, als Hauptakt der „Worship Night“ ein besonderes Bühnenerlebnis hatte. In gleisend roten Rampenlicht und einem künstlichen Nebel brachte ein über sich selbst wachsender Chor ein Publikum im Alter zwischen 15 – 50 Jahren in Verzückung. Das Aufbauteam erbrachte Höchstleistung und schaffte es immer wieder das komplette Bühnen- und Musikequipment in kürzester Zeit von A nach B zu bringen und in einer rekordverdächtigen Zeit aufzubauen.

Am Samstag wurde es etwas ruhiger, dafür umso „erfrischender“, auf der Theresienwiese!  Ab 10 Uhr fand dort die „Generalprobe“ des Abschlußgottesdienst statt, denn „mikrophoniert“ sollte man sonntags als „Gemeindechor“ der Gemeinde in der Fernsehüberragung eine „Stimme geben“. Grau in Grau, kalt und regnerisch auch wieder der Himmel am Sonntag. Bereits Stunden vor Gottesdienst bestand „Anwesenheitspflicht“, um in mehrfacher Hinsicht gut eingestimmt, beim Gottesdienst mit für den guten Ton zu sorgen.

Erschöpft, fröstelnd, aber beladen mit unvergesslichen Eindrücken, schönen Erlebnissen und Erfahren ging es wieder zurück in die Heimat. So kennt man „Maranatha“ mittlerweile von Hamburg über Berlin bis nach München! Am 27. Juni wird „Maranatha“ beim Diözesantag in Freiburg den Hauptgottesdienst im Freiburger Münster musikalisch umrahmen, um auch ganz im Süden der Diözese  wohlklingende Erlebnisse und Erinnerungen zu hinterlassen.

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